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Herzlichen Glückwunsch Ironman Pascal Velten

Die BSV-Athleten Pascal Velten und Frank Riedel machten sich auf in die Hansestadt Hamburg, um an der Premiere des dortigen Ironman teilzunehmen. Für Pascal war es nach Roth der zweite Versuch eine Langdistanz zu finishen. Die Vorbereitung verlief ohne größere Komplikationen, auch wenn auf Grund eines Jobwechsels vielleicht ein paar Stunden weniger im Tagebuch standen als gewünscht. Außer der Abholung der Startunterlagen und der obligatorischen Wettkampf Besprechung standen der Donnerstag und Freitag im Zeichen des Sightseeing, u.a. der Besuch der Elbphilharmonie. Am Samstag wurde es dann allmählich erst. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt am Morgen und einem kleinen Mittagsschlaf bereitete ich mein Rad zum Einchecken vor. Doch dann brach Hektik aus. Am Hinterrad bemerkte ich, dass eine Speiche gebrochen war. Normalerweise habe ich zu jedem noch so kleinen „Kirmes“-Wettkampf Ersatzlaufräder mit, nur diesmal nicht – warum auch immer. Da bis zum Ende des Check-in noch genug Zeit war, machten wir uns auf, in der Hoffnung, der offizielle Bike-Service könnte mir helfen, aber Pustekuchen. An keiner der drei Service Stationen konnte man eine Speiche wechseln. Ich klingelte kurz bei Frank durch, welcher in einem anderen Hotel untergebracht war, ob er Ersatz Laufräder dabei hatte, leider auch nicht. Was nun?! Ich stand in Hamburg nach unzähligen Stunden Vorbereitung und es schien so, als wolle der zweite Anlauf, die Langdistanz zu finishen wieder schief gehen. Die einzige Möglichkeit, die mir noch blieb: einen neuen Satz Laufräder kaufen. Also kurz mit der Familie beraten, aber mangels Alternativen 1600€ auf den Tisch gelegt und den „günstigsten“ Laufradsatz gekauft, welcher auf der Messe verfügbar war, danach Rad und Beutel abgegeben und zur Nachtruhe wieder ins Hotel. Ich habe in der Nacht zu Sonntag erstaunlich gut geschlafen. Um 5 klingelte der Wecker, rein in die Klamotten, 5 Milchbrötchen mit Nutella geschnappt und ab zur U Bahn mit Ziel Jungfernstieg. Kurz nochmal alles am Rad überprüft und Beutel nochmal nachgeguckt. Mittlerweile traf auch Frank in der Wechselzone ein. Im Gegensatz zu mir hatte er gar nicht geschlafen. Die Zuschauerränge füllten sich auch so langsam und die Spannung stieg. Wir beiden pellten uns in unsere schwarzen Schwimmhilfen und begaben uns in unsere Startboxen gemäß eigener Einschätzung. Es wurde im Rolling Start geschwommen. Wir klatschten uns beide nochmal ab, und nach ein paar aufmunternden Worten ging es für Frank auch schon ins Wasser. Geschwommen wurde vom Jungfernstieg aus durch die Kennedy Brücke in die Außenalster, kurze Kurve, dann den Weg wieder zurück. Nach einem kurzen Landgang am Jungfernstieg musste eine zweite Runde in der Innenalster geschwommen werden mit Ausstieg am Rathausplatz. Auch wenn Frank eine interne Vereinsmeisterschaft ausgesprochen hatte, ging es für mich, nach dem Debakel in Roth vor zwei Jahren, primär ums Ankommen, und das sollte noch schwer genug werden. Das Schwimmen selber gestaltete sich ziemlich unspektakulär und nach einem gemütlichen Wechsel konnte es endlich mit meiner Parade Disziplin losgehen. Ich merkte jedoch recht schnell, dass es nicht so gut lief, wie vielleicht erhofft. Keine Ahnung, ob es an den ungewohnten Laufrädern lag oder daran, dass der Aero-Helm an der Ohren drückte und ich Kopfschmerzen bekam, jedenfalls lief es nicht so richtig, auch wenn schlussendlich mit 5h40min noch eine vernünftige Zeit rauskam. Beim zweiten Wechsel verließ mich dann auch jegliche Motivation. Jenny sagte im Nachhinein: „Du hast mächtig Scheiße ausgesehen.“ Irgendwie schaffte ich es dennoch mich aufzuraffen und begab mich auf die Laufstrecke. Vier Runden á 10,5km waren zu bewältigen. Ich hatte mir vorgenommen, immer so um die 6min/km zu laufen. In der ersten Runde ging das wunderbar und ich hatte noch die Hoffnung, zu Frank aufzuschließen. Spätestens ab km 15, als mein Magen gegen die Gels und Bars rebellierte und ich mehrfach das Dixi aufsuchen musste, war dieser Traum zerschlagen. Jetzt ging es nur noch ums Ankommen. Die Verpflegung stellte ich von da an um auf Kräcker und Wasser, was natürlich nicht ansatzweise die Kohlenhydrate liefert wie Gel. Nach der zweiten Runde standen dann Jenny und Lukas am Rand und da ich wieder in ein Motivationsloch fiel, hielt ich kurz an. Aus kurz wurden dann so 10 Minuten. Die beiden redeten auf mich ein, dass ich doch kurz vor Ziel wäre und jetzt nicht aufgeben soll. Tat ich dann auch nicht. Ich kämpfte mich durch die letzten beiden Runden, wobei ich immer wieder Gehpausen einlegte. Um 19:15 Uhr war es dann aber soweit. Zieleinlauf auf dem Hamburger Rathausmarkt und ich würde mit den Worten “ You are an Ironman!“ empfangen. Alle Lasten und Schmerzen fielen ab, und nun hatte ich es beim zweiten Anlauf auch geschafft. 12h15min brauchte ich schlussendlich, aber Zeit hin und her: Ankommen war das Ziel. Frank traf ich dann auch im Athleten-Garten. Er war schon umgezogen, da er mit 11h38 deutlich vor mir ins Ziel gekommen war. An dieser Stelle meine besten Glückwünsche. Zum Abschluss ein Dank an meine Freunde und Familie, die mich während der gesamten Vorbereitung immer unterstützt haben. Wir gratulieren herzlich, tolle Leistung! (Quelle: http://brander-sv.de/ironman-hamburg/)