Verschraubungsfälle
Es sind verschiedene Klassen von Verschraubungsfällen während des Anziehvorganges zu unterscheiden. Es handelt sich um einen weichen, mittleren oder harten Verschraubungsfall.
Unter Verschraubungsfall hart versteht man, dass die Drehmoment – Drehwinkelkennlinie einen linearen Verlauf bis zur Sattauflage mit geringfügiger Steigung aufweist. Ab der Sattauflage nimmt das Drehmoment mit steigendem Drehwinkel ebenfalls stark zu. Typische Beispiele für den harten Schraubfall sind Sackloch- oder Durchsteckverbindungen an harten Materialien mit Schaftschrauben.
MA: Anziehdrehmoment
: Drehwinkel
S: Punkt der Sattauflage
Abb. 07 Harter Verschraubungsfall /9/
Unter einem weichen Verschraubungsfall versteht man, dass die Drehmoment – Drehwinkelkennlinie einen linearen bzw. annähernd linearen Verlauf aufweist (siehe Abb. 3-8). Das Verschrauben von Holzschrauben in Holz dient als Beispiel für den weichen Schraubfall.
Abb. 08 Weicher Verschraubungsfall /9/
Einem mittleren Verschraubungsfall hat man, wenn die Drehmoment – Drehwinkel – Charakteristik zwischen dem harten und dem weichen Schraubfall liegt. Verbindungen mit Dehnschrauben oder Starrschrauben mit elastischen Dichtelementen sind Beispiele für den mittleren Schraubfall (Abb. 3-9). /9/
Abb. 09 Mittlerer Verschraubungsfall /9/